Deutsch-Kongolesische Gesellschaft e.V.

Bericht zum Vortrag  von Frau Andrea Ostheimer. A.  Ostheimer ist Direktorin des Büros der  Konrad Adenauer Stiftung in New York und Repräsentantin der Stiftung bei der UN. Sie hat 10 Jahre Afrika-Erfahrung, davon 5 in der DR Kongo.

Thema: UN Einsätze in der DR Kongo: Mandate, Kapazitäten und Erwartungen

1999 hat die UN die sogenannten Blauhelmsoldaten im Rahmen der Monusco (mission de l’organisation des nations unies pour la stabilisation en RD Congo) in die DR Congo entsand mit dem Ziel, die kriegsähnliche Situation zu befrieden, die nach der Verlagerung

REUTERS/Esdras Tsongo

des Hutu/Tutsi Konflikes von Ruanda in den Ostkongo entstanden war und verschärft wurde durch das Interessen nicht nur der Anrainerstaaten Uganda, Ruanda und Burundi an den immensen Bodenschätzen des Kongo.  Auch wegen der fehlenden klaren Linie seitens der kongolesischen Regierung ist der Einsatz der Blauhelmsoldaten bis heute ein aussichtsloser Kampf gegen die wechselnden Milizen- und Rebellengruppen geblieben und die Frustration in der Bevölkerung ist hoch wg der unverminderten Angriffe gegen die Bevölkerung, die sich auch seit der Unterstützung der Kongolesischen Armee (FARDC = Forces Armées de la Republique Democratique du Congo) durch die Monusco nicht verringert haben. Die mit der neuen Regierung unter Tshisekedi geplante Exitstrategie, der Transition = Übergabe der Verantwortung an staatliche , regionale Institutionen  scheint nicht voranzukommen. Die Überwachung der Situation durch die Afrikanische Union erscheint auch wenig sinnvoll, da zumindest einige der Länder selber an den Bodenschätzen interessiert sind.

Fazit der anschließenden Diskussionsbeiträge: die Blauhelme haben es in 20 Jahren nicht geschafft, die  Befriedung des Ostkongos voranzubringen. Sicher gab es positive Einzelaktionen , aber gegenwärtig ist die Situation schlimmer als je zuvor; die Bevölkerung ist gegen die Blauhelme, die nur sich selbst und nicht die Bevölkerung gegen Angriffe von Milizen und Rebellen zu schützen scheint und fordert den Abzug der Blauhelme.